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Mittwoch, 2. März 2016

Valladolid


Valladolid

Uh, oh, was ist da los - ein neuer Eintrag! Tatsächlich habe ich mal wieder eine Nacht ohne Mitbewohner genutzt und mit unserem lahmen Internet Bilder hochgeladen (es ist nämlich so, dass das Hochladen alle anderen Internetaktivitäten ausnahmslos blockiert - könnt gerne mal David fragen)

Nunja, wir hängen ziemlich hinten dran, aber das macht ja nichts. Jedenfalls sind wir jetzt in Valladolid angekommen. Diese Stadt war die ehemalige Hauptstadt Spaniens und wenn ich meinen lokalen Freunden Glauben schenken darf, wurde damals der Hauptstadtsitz hauptsächlich aus logistischen Gründen nach Madrid verlegt. Wer genauer Informationen will, kann sich gerne auf Wikipedia und Co weiter informieren - dies gilt auch zu den Geschichten zu den unten folgenden Bildern.

Fangen wir mal mit etwas pompösen an. Diesen netten Trumaufbau findet man eigentlich in jeder größeren Stadt in Spanien. Die Geschichte dahinter kenne ich leider noch immer nicht, aber vielleicht habe ich demnächst noch Glück. 




Dann aber lieber doch zu Sachen, von denen ich Ahnung habe. Hier seht ihr den Plaza Mayor (Hauptplatz - Rathausplatz) in Valladolid. Dies ist der erste Plaza Mayor mit dieser Struktur in Spanien gewesen. Nachdem ein Großteil der engen, verbauten, mittelalterlichen Stadt einem Feuer zum Opfer gefallen war, orderte der König eine Rekonstruktion an, die den modernen Bedürfnissen einer Stadt gerecht werden. Dabei ist letztendlich der Plaza Mayor herausgekommen, auf den aus allen Himmelsrichtungen Straßen zuführen und in diesem zusammentreffen. Also ein perfektes Zentrum für eine Stadt und deren Handel.
Die Gebäude außen herum sind meist 4-5 stöckig. Im Erdgeschoss befinden sich Geschäfte mit einem Säulen geschmückten Vorbau, damit man bei Regen im Trockenen Flanieren kann und bei Sonne Schatten hat. Darüber wohnten früher die Inhaber des Geschäfts. Diese besaßen meist eine Klappe im Boden, um bei nächtlichen Lieferungen hinunter schauen zu können, wer denn da mit was gekommen ist. Über den Inhabern lebte entweder der Nachwuchs oder es befand sich dort die Manufaktur für ihre Waren. Darüber waren dann die Lehrlinge wohnlich. Alles in allem sehr wohl sehr praktikabel in dieser Zeit.


Damit sind wir aber mit dem Platz lange noch nicht fertig. Im Zentrum steht einer der ersten Bürgermeister Stadt. Er hatte sich als Ritter verdient gemacht und hatte dieses Amt als Belohnung erhalten. Naja, nur hatte er nur gar keine Ahnung von seinem Amt und scheinbar auch mehr Lust zu Jagen als sich mit Papierkram rumzuschlagen. Deshalb ist es ein offenes Geheimnis, dass seine Frau die gesamten Amtshandlungen übernahm. Warum ein offenes Geheimnis? Nunja, auf dem Papier unterzeichnete er zwar alles, aber die Hänlder und die Bürger wussten jedoch schon an wen sie sich wenden mussten.

So, hier die Alte Universität zum durchatmen. Dort wurde sie gerade renoviert, dennoch sieht man die Säulen mit den Löwen, welchen den Rechtsbezirk der Universität markieren. Dazu später mehr...



Die alte Kirche von Valladolid - die man tatsächlich nicht wirklich sieht. Nachdem die Stadt immens gewachsen ist, passte die Kirche nicht mehr so ganz zur Stadt. Deshalb wurde sie einfach ein bisschen weiter aufgestockt. Von außen kann man dies jedoch nur durch die zwei architektonischen Stile erahnen.


Direkt gegenüber sieht man die Kathedrale von Valladolid. Sie sollte eigentlich größer als der Petersdom werden, aber erst wurde das Ganze durch ein Erdbeben massiv zerstört und dann ging wohl das Geld zum weiterbauen aus.



Das Universitätsportal mit vielen kleinen interessanten Elementen. Schön finde ich den Granatapfelbaum, welcher mit seinen Früchten die Weisheit symbolisiert.


Das alte Krankenhaus, das früher vor der Stadt lag. Tatsächlich damals eine Sehenswürdigkeit gewesen, da es sowohl fließend Wasser wie auch einen Aufzug besaß.


Weitere Kirchen von Valladolid. Hier kann man den rechtlichen Bezirk der Kirche um einiges besser als bei der Universität sehen. Zwei Besonderheiten hier:
Alle Spender durften sich mit Wappen in der Fassade verewigen. Nur leider hat der letzte Spender nur unter der Bedingung gespendet, dass alle anderen Wappen abgeschlagen werden und durch seines ersetzt werden müssen - Tja, schade.
Zweitens ist das Schloss direkt nebenan. Dennoch viel das Schloss untern Verwaltungsbezirk der kleinen alten Kirche. Da der König natürlich nicht wollte, dass sein Sohn in dieser kleinen Kirche (s.oben) getauft wird, sondern in dieser großen prunkvollen, lies er einen Holztunnel bauen in dem sein Junge in diese Kirche getragen wurde. In dem er dort das erste mal den Boden berührte, sollte klar sein, dass er auch nur da getauft werden kann....is aber auch kompliziert mit diesen Christen... 


Ein kleiner Kreuzgang für Zwischendurch. Der Boden besteht außerdem größtenteils aus Lammknochen - ich glaube, Knie waren es.

Es gibt auch Modernes zu sehen. So wurde dieser Stadtteil künstlerisch verschönert und als Ergebnis ist die Zufriedenheit der Leute gestiegen und die Kriminalität extrem gefallen.



Weiter Kirchen - ja, davon gibt es halt viele. Diese war aber einmal in die Stadtmauer integriert. Die Konstruktion so ausgelegt, dass bei Belastung der Stadtmauerseite, die Kräfte so verteilt werden, dass diese massiven Säulen das meiste davon abfangen.


Noch mehr...
Bei dem ganzen Kirchen bauen, kann schon mal was schief gehen. Die Statue passte leider nicht ganz in ihre Nische. Daher mussten Hand un Schwert leider dran glauben.


Zum Abschluss noch eine Liebesgeschichte für Touristen.
Hierbei handelt es sich um einen reichen Tuchhändler, seine Frau und einen Knecht. Für seine Geschäfte musste der Tuchhändler stets viel reisen und als er einmal früher nach Hause kam, überraschte er seine Frau mit einem Knecht. Als Reaktion lies er die zwei Porträts in die Hausecke einlassen - "So könnt ihr immer zusammen sein, aber seht euch nie".
Tatsächlich zweifeln aber sehr viele an der Geschichte :D